Grenzwanderweg im Landkreis Sonneberg
Wappen

Grenzort Mupperg

Geschichte

Mupperg gehört gemeinsam mit Bachfeld und Effelder zu den ältesten Siedlungen im Sonneberger Land. 1069 wurde das Dorf im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Banz (Landkreis Lichtenfels) erstmalig als »Muggiburc« erwähnt. Der Ortsname könnte »Mücken-Burg« oder »Mücken-Berg« bedeuten, was sowohl auf den Ort wie den gleichnamigen Berg bezogen sein könnte. Die Namensgleichheit zwischen Ort und Berg könnte auch darauf deuten, dass der Ort möglicherweise tatsächlich die erste Siedlung am Fuß des Muppberges war.

Luftaufnahme Mupperg (Januar 1990)
Luftaufnahme Mupperg (Januar 1990)

Bis heute entwickelte sich Mupperg, stark durch die Landwirtschaft geprägt, zu einem wohlhabenden Bauerndorf, in dem auch zahlreiche Handwerker beheimatet waren.

Wiesenmühle in Mupperg mit Grenzbefestigung 1975
Wiesenmühle in Mupperg mit Grenzbefestigung 1975
Dia: Gerhard Brückner, Mupperg

Die Mühle und das Überlandwerk der Familie Gumpert, das mehrere Ortschaften von Mupperg aus mit Strom versorgte, hatte überregionale Bedeutung.

Zeitraum ab 1952

Mit der Verschärfung des Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze änderte sich die Bedeutung Muppergs.

Mehrere Familien wurden in zwei Zwangsaussiedlungs- aktionen 1952 und 1961 von Haus und Hof vertrieben. Die Entwicklung im Ort stagnierte, da durch die Grenznähe kaum noch gebaut werden durfte. Beerdigungen auf dem Friedhof waren nur unter scharfer Bewachung durch die Grenztruppen möglich.

Hochwasser 1961
Hochwasser 1961
Dia: Günther Friedrich, Mupperg

Sehenswürdigkeiten

Mupperg besitzt eine der schönsten Dorfkirchen Thüringens. Die Heilig-Geist-Kirche wurde 1451 erbaut (1069 Kapelle). Das Langhaus stammt von 1722 und besticht vor allem durch seine barocke Emporen- und Deckenmalerei. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das 1750 erbaute frühere Wasserschloss der Herren von Schaumburg und Speßhardt und das 1934 erbaute Silo der Gumpertsmühle.

Quellen des Textes: Gemeinde Föritz und Landratsamt Sonneberg


Information:
www.foeritz.de

Einkehrmöglichkeit:

  • Mupperger „Stübla“, Mupperg
    Fon 036767–50224


Logo Natuschutzgebiet

Naturschutzgebiet (NSG) »Müßholz«

Das NSG »Müßholz« – ein teilweise trockengelegtes Flachmoor – liegt westlich von Heubisch direkt an der ehemaligen innerdeut- schen Grenze.

Charakteristische Bestandteile sind Waldflächen, die neben Fichtenan- pflanzungen auch Erlenbruchwald enthalten, Gebüsche und Pionierwald sowie Grünlandbrachen frischer bis feuchter Standorte.

Das NSG ist ein reich strukturierter störungsarmer Rückzugsraum für feuchtigkeitsliebende und bestands- bedrohte Tierarten. Hier brüten u.a. Braunkehlchen, Neuntöter und Rebhuhn. Als Nahrungsgäste sind z.B. Schwarzstorch und Rotmilan nachge- wiesen. Bemerkenswerte Insektenarten auf den Gründlandbrachen sind der Dunkle Wiesenknopf- Ameisenbläuling und die Sumpfschrecke. Mit dem Großen Abendsegler wurde zudem eine in Thüringen stark gefährdete Fledermausart im Gebiet festgestellt.

Braunkehlchen
Braunkehlchen

Neuntöter
Neuntöter

Rebhuhn
Rebhuhn
Zeichnungen: B. Faust