Grenzwanderweg im Landkreis Sonneberg
Wappen

Heubisch

Die ehemalige Bergmühle

Unmittelbar am Fuß des Muppbergs war 1704/05 durch den Müller Georg Walther aus Wohlsbach eine Mühle errichtet worden. Wegen ihrer Lage am Berg wurde sie Bergmühle genannt. 1711 wurde diese Mühle zu einem Eisenhammerwerk erweitert, das wegen der ungünstigen Lage weitab von Eisenerzlagerstätten jedoch nur wenige Jahrzehnte existierte. In ihrer wechselvollen Geschichte wurde die Bergmühle als Mahl-, Schneid-, Öl-, Loh- und Walkmühle betrieben. Zuletzt war sie nur noch eine Schneidmühle.

Steinerne Brücke in Heubisch
Steinerne Brücke in Heubisch
Quelle: Dia von Gerhard Brückner 1958

Die Lage unmittelbar an der innerdeutschen Grenze wurde bereits 1952 problematisch. Der erste Grenzzaun führte direkt am Gebäude vorbei. Mit der Verschärfung des Grenzregimes sollte auch die Bergmühle weichen. Der letzte Mühlenbesitzer Wilhelm Schmidt verließ 1952 mit seiner Familie rechtzeitig sein Anwesen in Richtung Ebersdorf/Bayern. Er sollte zwangsausgesiedelt werden. Die Mühle stand danach leer und wurde 1961 schließlich geschleift. Die Abbrucharbeiten erregten große Aufmerksamkeit, da neben der Bergmühle auf bundesdeutschem Gebiet eine Straße entlang führte.

Bergmühle 1950, Abriss der Bergmühle bei Ebersdorf/Heubisch im August 1961
Bergmühle 1950, Abriss der Bergmühle bei Ebersdorf/Heubisch im August 1961
Quelle: Zeitungsausschnitt »Freies Wort« vom 19.01.2006 (linkes Bild)

Heute erinnert nur noch die inzwischen geschlossene Gaststätte »Zur Bergmühle« auf bayerischer Seite an den Namen des Anwesens. Von den ehemaligen Mühlgebäuden sind keine Reste mehr erhalten. Lediglich der Mühlgraben verrät, dass einst hier eine Mühle stand. In Heubisch gab es früher 7 Mühlen.

Historisches

Heubisch wurde erstmals 1162 als Hiwische erwähnt und liegt unterhalb des aus Buntsandstein bestehenden Muppbergs 516 m ü. NN.

Dr. Martin Luther in Heubisch

Nach mündlicher Überlieferung soll Martin Luther im April 1530 bei seinem Freund und Gönner von Rosenau in Heubisch geweilt haben. Am Karfreitag 1530 predigte er in Neustadt bei Coburg.

Steinerne Brücke

Die Sandsteinbrücke über die Steinach wurde 1819 erbaut und musste 2002 nach schwerer Beschädigung durch Hochwasser abgerissen werden. 2009 wurde an gleicher Stelle eine moderne Brücke errichtet.

Steinachtalbahn

Die Steinachtalbahn, eröffnet 1920, führte über Heubisch mit dem Bahnhof Heubisch-Mupperg. Im Juli 1945 wurde hier der Zugverkehr eingestellt.

Quellen des Textes: Gemeinde Föritz und Landratsamt Sonneberg


Information:
www.foeritz.de

Einkehrmöglichkeit:

  • Mupperger „Stübla“, Mupperg
    Fon 036767 – 50224


Logo Natuschutzgebiet

Naturschutzgebiet (NSG) »Müßholz«

Das NSG »Müßholz« stellt mit seinen Grünlandbrachen sowie Wald- und Pionierwaldflächen einen reich strukturierten Rückzugs- raum für feuchtigkeitsliebende und bestandsbedrohte Tierarten dar. So brüten im Gebiet u.a. Braunkehlchen, Neuntöter und Rebhuhn. Weitere bemerkenswerte Arten sind z.B. der Große Abendsegler und in den Grünlandbrachen der Dunkle Wiesenknopf- Ameisenbläuling.

Neuntöter
Neuntöter

Rebhuhn
Rebhuhn

Zeichnungen: B. Faust