Viele Gebiete entlang des Grünen Bandes sind als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete oder als Europäische Vogelschutzgebiete Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ihr Schutz trägt zum Erhalt des europäischen Naturerbes bei.
Der frühere Kirchweg zwischen Almerswind und Weißenbrunn vorm Wald, der früher die Orte des Kirchspiels miteinander verband, fand durch die Errichtung der Grenze ein jähes Ende. Jahrzehntelang unpassierbar, wurde der historische Fußweg am 02.12.1989 wiedereröffnet und zu einer Brücke zwischen den beiden benachbarten Orten – nah beieinander und doch weit entfernt.
Unter anderem war es Hauptmann Schuster, dem Schalkauer Kompaniechef, zu verdanken, dass eine rasche Öffnung des Weges unbürokratisch und ohne lange Dienstwege ermöglicht wurde. Zuvor waren der Almerswinder Bürgermeister Dieter Bauersachs und sein Amtskollege Gerhard Preß aus Rödental in Weißenbrunn zusammengetroffen. Ein für die damalige Zeit außergewöhnliches Ereignis.
Grenzübergang
Foto: Eberhard Luthardt
Um den historischen Augenblick der Grenzöffnung vorzubereiten, wurden die Bürger aus Weißenbrunn durch ihren Ortssprecher Eberhard Liebig informiert. In Almerswind informierte Bürgermeister Dieter Bauersachs die Einwohner in der Gaststätte »Zur Post«. Der Zeitpunkt der Grenzöffnung wurde auf ca. 10:30 Uhr festgelegt, nach dem Gottesdienst in Weißenbrunn. Bürger aus Almerswind und den Nachbarorten trafen sich an der Grenze zwischen Thüringen und Bayern.
Grenzöffnung am 02.12.1989
Foto: Eberhard Luthardt
Als symbolischen Akt für ein wiedervereinigtes Deutschland durchtrennten die Bürgermeister Dieter Bauersachs und Gerhard Preß ein Band.
Danach wurde zunächst in Almerswind und anschließend in Weißenbrunn für das leibliche Wohl gesorgt. Am Abend musste der Grenzübergang jedoch wieder geschlossen werden, denn es lag noch keine amtliche Dauergenehmigung vor.
In der darauf folgenden Woche wurde an der Straße zwischen Almerswind und Weißenbrunn eine vorübergehende Übergangsstelle errichtet. Mit dem Ausbau der Straße auf bayerischer Seite und der Beseitigung der Sperranlagen auf thüringischem Gebiet wurde danach die Voraussetzung für einen ständigen Übergang geschaffen, zunächst nur für Fußgänger, später auch für Fahrzeuge.
Der Beobachtungsturm in Almerswind war als Führ- ungsstelle ausgebaut
und in der Regel mit einem Grenzoffizier besetzt.
Neben dem Turm befanden sich eine Toilette, eine Tiefgarage, ein Aufenthalts- raum sowie ein Anschluss an das Stromnetz. Durch die günstige Lage des B-Turmes konnte ein großer Teil des Grenzverlaufes zwischen Almerswind und Weißenbrunn (Froschgrundsee) eingesehen werden.
Quelle des Textes: Tourist-Information »Schaumberger Land«
Information:
Tourist-Information
»Schaumberger Land«
Fon 036766–82234 oder 82235
www.schaumberger-land.de
Einkehr- und Übernachtungs- möglichkeiten in Schalkau und Umgebung:
Einkehr- und Übernachtungs- möglichkeiten in und um Weißenbrunn vorm Wald:
Zauneidechse
Zeichnung: B.Faust
Knabenkraut
Foto: Reik Schellhammer
Naturschutzgebiet (NSG) »Magerrasen bei Emstadt und Itzaue«
Der Grenzstreifen zwischen Emstadt und Almerswind einschließlich eines Teils der
Itzaue wurde 1998 als »Magerrasen bei Emstadt und Itzaue« mit einer Flächengröße von 86,8 ha
zum Naturschutzgebiet (NSG) erklärt.
Im westlichen Teil des Schutzgebietes befindet sich eine Muschelkalk- hochfläche.
Der dort vorhandene Kalk-Halbtrockenrasen weist botanische Besonderheiten
wie Kreuz-, Fransen- und Deutschen Enzian, Acker-Wachtelweizen
oder das Stattliche Knabenkraut auf und bietet wärmeliebenden Tierarten,
wie z.B. der Zauneidechse, einen Lebensraum. Nach Osten hin fällt das
Schutzgebiet steil zur Itzaue hin ab, wo neben Auenwaldbereichen auch
feuchte Hochstaudenfluren und Feuchtwiesen vorhanden sind. Dort
finden sich unter anderem Breitblättriges Knabenkraut und Trollblume.
Als pflegliche Nutzung konnte im Gebiet in Kooperation mit der Landwirtschaft
die Beweidung durch Wanderschäferei etabliert werden.
Aufgrund der besonderen Lebensräume und Arten wurde das Naturschutzgebiet
in das europäische Schutzgebietsnetz »NATURA 2000«
aufgenommen.
Quelle des Textes: Landratsamt Sonneberg
Kartengrundlage: TK 25 N, Veröffentlichung gemäß Vereinbarung vom 10.05.2000 zwischen TLVermGeo und TMLNU sowie Ergänzungsvereinbarung vom 28.08.2007 zwischen TLVermGeo und Grontmij GfL GmbH