Viele Gebiete entlang des Grünen Bandes sind als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete oder als Europäische Vogelschutzgebiete Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ihr Schutz trägt zum Erhalt des europäischen Naturerbes bei.
Die kleinen Bauerndörfer Görsdorf, Truckendorf und Emstadt hatten 1952 zusammen 259 Einwohner, deren Anzahl sich bis 1990 auf 174 verringerte.
1952 wurden die Geschwister Erika und Helmut Bauer zusammen mit ihrer Mutter sowie die Familien Otto, Schubert, Lützelberger, Brehm und Götz zwangsausgesiedelt. Am 25. November 1961 brach man die zu Truckendorf gehörende Weihersmühle wegen Grenznähe ab. Die Eigentümer wurden in den Kreis Schmalkalden umgesiedelt.
Ehemalige Grenzanlagen
Foto: Tourist-Information »Schaumberger Land«
Im Januar 1968 wurde Helmut Wank in Görsdorf verhaftet, er hatte zwei jungen Leuten die Flucht ermöglicht. Er wurde zu 30 Monaten Haft verurteilt und erhielt Sperrzonenverbot. 1952 verhängte man für die Einwohner der Gemeinden im 500-m-Streifen eine nächtliche Ausgangssperre. Für die Bewohner der Sperrzone war es äußerst schwierig, Verwandtenbesuch zu empfangen. Nur Verwandte 1. Grades durften in die Sperrzone. Mindestens vier Wochen vor dem Besuch musste der Antrag eingereicht werden.
Ehemalige Grenzanlagen
Foto: Reinhold Meyer
Die Grenze wurde von russischen Soldaten bewacht. Später kam die deutsche Grenzpolizei hinzu. Kleiner Grenzverkehr war mit Passierschein möglich. Görsdorfer Bauern besaßen noch Grundstücke in Bayern.
Schaffung der 500-m- und 5-km-Sperrzone sowie 10-m- Kontrollstreifen; alles wurde abgeriegelt
An Holzpfählen wurden Stacheldrahtverhaue doppelreihig aufgebaut, die später durch Betonpfeiler ersetzt wurden. In besonders »gefährdeten« Abschnitten wurden Minen verlegt.
Aufbau eines Signalzauns, der Ende des Jahrzehnts noch erweitert wurde
Errichtung des 3 m hohen Streckmetallzauns
mit Splitterminen
Diese wurden vor dem Besuch von Erich Honecker in Bonn wieder abgebaut. Auf
Grund der Nähe zu den Häusern wurde um Görsdorf herum eine Mauer gebaut. Vom
Stall in Truckendorf bis Görsdorf am Degenholz und um Görsdorf herum erstreckte sich
eine Lichttrasse.
Am 10. Dezember 1989, dem Tag der Maueröffnung, wurde auch hier am Mauerende der Streckmetallzaun geöffnet und die Nachbarn aus Thüringen und Bayern feierten gemeinsam das große Ereignis.
Textverfasser: Reinhold Meyer
Information:
Tourist-Information
»Schaumberger Land«
Fon 036766–82234 oder 82235
www.schaumberger-land.de
Einkehr- und Übernachtungs- möglichkeiten in Schalkau und Umgebung:
Einkehr- und Übernachtungs- möglichkeiten in und um Weißenbrunn vorm Wald:
Heidelerche Zeichnung: B. Faust
Aufgrund seiner großen Bedeutung für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, wurde der Grenzstreifen von Heid bis nach Emstadt 1998 als Naturschutzgebiet (NSG) »Görsdorfer Heide« unter Schutz gestellt. Die für das NSG typischen Heideflächen bieten z.B. der Heidelerche einen geeigneten Lebensraum. Das NSG »Görsdorfer Heide« ist auch Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes »NATURA 2000«, da im NSG auch Lebensraumtypen von europaweiter Bedeutung vorhanden sind. Dazu gehören neben den trockenen Heideflächen unter anderem auch feuchte Hochstaudenfluren und Moore.
Quelle des Textes: Landratsamt Sonneberg
Kartengrundlage: TK 25 N, Veröffentlichung gemäß Vereinbarung vom 10.05.2000 zwischen TLVermGeo und TMLNU sowie Ergänzungsvereinbarung vom 28.08.2007 zwischen TLVermGeo und Grontmij GfL GmbH